Leider hatte das Wasser im Badezimmer auch einen auffällig hohen Bleiwert. Wir rieten der Familie ihr Leitungswasser vorerst nicht mehr zu Trinken oder zum Kochen zu benutzen. Ab sofort wollten sie sich bei Freunden einen Wasserkanister voll füllen. Flaschenwasser zu kaufen war ihnen zu teuer und umweltschädlich. Die Nachbar*innen sollten natürlich auch bescheid wissen. Die Familie klingelte in den nächsten Tagen an allen Türen und informierte über ihren Wassertest. Bei einem erhöhten Bleibefund im Leitungswasser hilft nur eine Maßnahme: Die bleihaltigen Rohre und Verbindungsstücke austauschen. Im Mietshaus ist dazu der Eigentümer verpflichtet. Die Familie und ihr Nachbar*innen hatten Glück. Ihre Hausverwaltung kümmerte sich umgehend um die Sanierung und fand auch Handwerker. Nach knapp zwei Monaten sprudelte endlich sauberes Wasser aus dem Hahn. Habt ihr unsere Wassertest-Verlosung verpasst, könnt ihr natürlich trotzdem euer Leitungswasser untersuchen. Lebt ein Kleinkind unter 12 Monaten oder eine Schwangere im Haushalt, dann testen die Berliner Wasserbetriebe (BWB)) einen Wasserhahn kostenlos auf Blei. Hierzu legt man dem Auftrag für die Bleianalyse eine Kopie des Mutterpasses bzw. der Geburtsurkunde mit bei. Hier geht es zum Antrag. Alle anderen können natürlich auch eine Bleianalyse in Auftrag geben. Es gibt viele Labore, die dies anbieten. Achtet darauf, dass es ein akkreditiertes Labor ist. Das bedeutet, dass das Labor nach offiziellen Standards testet.
Wenn ihr eine Wasseranalyse in Auftrag geben möchtet, raten wir euch die gängigsten Schwermetalle zu testen. Das sind Eisen, Kupfer, Aluminium, Blei, Chrom, Nickel und Zink. Habt ihr noch Fragen? Dann meldet euch bei uns unter wasserkiez@atiptap.org. Comments are closed.
|
SigneIch bin die Projektleitung im Wasserkiez Neukölln und schreibe hier über das, was in unserem Projekt passiert. Archiv
January 2023
Kategorien |