Seit Februar diesen Jahres hat es zu wenig geregnet. Das macht unseren Straßenbäumen zu schaffen. Sie haben Durst. Wir Nachbar*innen können helfen, in dem wir einmal die Woche bis zu 150 Liter Wasser gießen. Das ist eine ganze Menge und für einen einzelnen schwere Arbeit. Es entspricht ungefähr 15 großen Gießkannen oder Eimern. Wer das zum Straßenbaum vor der Haustür schleppt, kann sich das Workout sparen.
Die wenigsten von uns sind so engagiert. Da hilft es gemeinsam anzupacken. Wenn mehrere Nachbar*innen mitmachen und je 1-2 Gießkannen oder Eimer voll gießen, geht es schon viel leichter. Wissenswert ist: Ein Straßenbaum sollte besser ab und an viel gegossen werden. Werden statt dessen alle paar Tage kleine Mengen gegossen, orientieren sich die Wurzeln des Baumes wieder in Richtung Erdoberfläche. Das sollen sie aber nicht. Denn eigentlich soll sich der Baum über das Grundwasser tief im Boden selbst versorgen. Wir schlagen daher vor: Donnerstags ist Gießtag! Noch besser gießt es sich übrigens mit einem Wasserschlauch. Vielleicht ist in eurem Hinterhof ja ein Wasseranschluss vorhanden? Ist das Ganze nicht teuer? Eine Gießkanne mit 10 Litern kostet 5 Cent. Wird sie am Wasserhahn im Hinterhof aufgefüllt, kostet es weniger, da hier keine Kosten für Abwasser hinzu kommen. Und dann gibt es ja auch noch die Straßenpumpen. Dort wird Grundwasser hochgepumpt und es ist kostenfrei. Straßenpumpen finden sich an der Ecke Donaustraße/ Schönstedtstraße, in der Reuterstraße und in der Hobrechtstraße. Was ist mit Wassersparen? Mittlerweile wissen wir, dass wir in Berlin und Brandenburg achtsamer mit unserem Wasser umgehen sollten. Dass sollte aber nicht bedeuten, dass unsere Straßenbäume vertrocknen. Für das Gießen kann gut Brauchwasser verwendet werden. Etwa vom Kartoffeln kochen oder Gemüse putzen. Wichtig ist nur, dass das Wasser wieder abgekühlt ist und kein Salz enthält. Auch lässt sich gut das Stagnationswasser auffangen. Das ist das Wasser, das ihr morgens ablaufen lasst, bis wieder frisches kaltes Wasser aus der Leitung kommt. Ich wohne im 5. Stock und da dauert es eine gute Minute bis das Wasser endlich richtig kalt ist. Morgens stelle ich einen Eimer unter den Hahn und schon habe ich mein Gießwasser zusammen. Auch in der Dusche kann ich das Wasser auffangen, bis es endlich warm genug zum duschen ist. Am besten von allem ist es natürlich, das Regenwasser aufzufangen. Das mögen die Bäume eh am liebsten. Woher weiß ich, wann ich gießen muss? In diesem Jahr freut sich dein Straßenbaum ziemlich sicher bis Oktober oder November über extra Gießwasser. Im nächsten Jahr kannst du dich hier informieren über den Feuchtegrad des Neuköllner Bodens. Außerdem gibt es die tolle Plattform Gieß den Kiez. Dort findest du Infos zu allen Bäumen in Berlin aber auch darüber, wieviel es geregnet hat. Du kannst zudem eintragen, wieviel du gegossen hast. Das Pflanzenschutzamt Berlin betreibt eine Bewässerungsampel. Ist diese im roten Bereich, freuen sich die Bäume über zusätzliches Wasser. Weitere tolle Tipps hat der BUND Berlin in seiner Aktion "Bäume gießen" zusammen gestellt. Kommentare sind geschlossen.
|